Bodenpraktiker-Kurs
Der Regenerate Bodenpraktiker-Kurs am Bodensee
Eine Weiterbildung mit Zukunft für Bauern und Bäuerinnen
Regenerate bietet in Kooperation mit der Bioland-Stiftung einen Bodenpraktiker-Kurs an. Dieser hat zum Ziel, Sie als erfahrene Praktikerinnen und Praktiker dazu zu befähigen, das Standortpotenzial Ihrer Flächen selbstständig einzuschätzen und Strategien für eine nachhaltige Bewirtschaftung zu entwickeln. Sie gewinnen Fachwissen, betrachten den Boden aus unterschiedlichen Perspektiven und erkennen Zusammenhänge. Bodentests zum Selbermachen, Einblicke in vielfältige regenerative Bewirtschaftungsmethoden und Ihre eigene Projektarbeit unterstützen Sie dabei, das Wissen auf Ihrem Betrieb anzuwenden.
Der besondere Fokus des Bodenpraktiker-Kurses liegt darauf, zu lernen, wie man den Boden genau beobachtet, bedarfsgerecht handelt und das Erdreich gesund hält. Das Gespür und das nötige Know-how für diese Fähigkeiten werden beim Bodenpraktiker vermittelt und geübt.
Überblick
Zielgruppe
Landwirt:innen und Berater:innen konventioneller oder ökologischer/biologischer Betriebe. Inhaltlich ist der Kurs auch für Betriebsleiter:innen und Nachwuchskräfte interessant.
Dauer und Aufbau
Ein Jahr mit 4 Modulen, die in der Summe aus 9 Praxistagen auf den Teilnehmerbetrieben rund um den Bodensee und ergänzenden Online-Seminaren bestehen.
Module
1 | Sich des Bodens bewusst werden: kulturell –gesellschaftlich – miteinander
Begeisterung wecken für den Lebensorganismus und dessen Leistungsfähigkeit; Herausforderungen für die Bewirtschafter:innen erkennen und meistern.
2 | Boden verstehen: physikalisch– chemisch – biologisch
Bodenbildungsprozesse;Grundlagen der Bodenstruktur, Bodenbiologie und Bodenchemie; Humuswirtschaft
und Nährstoffdynamik; Interaktion von Boden und Pflanze; Bodentests selbst
durchführen.3 | Boden bewirtschaften:bearbeiten – bepflanzen – düngen – regulieren
Intelligente Fruchtfolgeplanung mit Zwischenfrüchten und Untersaaten; angepasstes Nährstoffmanagement und flexible Bodenbearbeitungsstrategien, abgestimmt auf die Herausforderungen des eigenen Standorts.4 | Boden entwickeln: experimentieren – beobachten –dokumentieren
Gemeinsam Strategien für den eigenen Betrieb entwickeln; in einer Projektarbeit auf den eigenen Flächen experimentieren und beobachten; die gesammelten Erfahrungen an Berufskollegen weitergebenGrundprinzipien
Wegen unterschiedlicher Betriebsformen, Standortgegebenheiten und Wettereinflüssen im Bodenseeraum gibt es kein Standardrezept für die Landwirtschaft vor Ort. Der Bodenpraktiker-Kurs ist daher eine Anleitung zum "Selberdenken" für den schonenden und nachhaltigen Umgang mit dem Boden. Er leitet an, genau hinzuschauen und den Boden systematisch zu bewerten. Dabei vermitteln erfahrene Referentinnen und Referenten wie etwa Sepp Braun, Hans Unterfrauner, Nicola Patzel und andere Experten ihr Wissen. Die Teilnehmenden lernen praktische Anwendungsbeispiele auf den Teilnahmebetrieben kennen und wenden die erworbenen Fähigkeiten im Rahmen einer Projektarbeit auf ihrem eigenen Betrieb an.
Bodenpraktiker-Kurs 2025
Aktuell läuft sehr erfolgreich der Bodenpraktiker-Kurs 2024 - eine Anmeldung ist nicht mehr möglich. Sollten Sie Interesse an einer Teilnahme im nächsten Jahr 2025 haben, melden Sie sich gerne über untenstehendes Formular - wir merken Sie dann vor.
Ich habe Interesse am Bodenpraktiker-Kurs 2025:
Nach Eingang IhreMail erhalten Sie von uns per E-Mail eine Bestätigung sowie eine Info zum weiteren Vorgehen.
Alle Meldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.
Der Bodenpraktiker 2023 – Eindrücke
Am 29. März 2023 startete der erste Regenerate Bodenpraktiker auf Schloss Hohenfels in Überlingen am Bodensee. Aus Teilnehmerbetrieben in Deutschland und der Schweiz haben sich elf Bauern angemeldet. Ihre Zielsetzung ist, den Boden noch besser als bisher in die aktuell praktizierte Landwirtschaft zu integrieren. Alle sind hoch motiviert in ihrer Verantwortung, für die Bevölkerung gesunde Lebensmittel zu produzieren und für den Boden Sorge zu tragen.
Die teilnehmenden Bauern bringen jede Menge selbsterarbeitetes Wissen mit, welches sie regelmäßig untereinander austauschen. Wobei am Kursbeginn erst mal die ernüchternde Feststellung stand, dass sogenanntes altes Wissen weitgehend verlorengegangen ist, dass aber parallel dazu die Wissenschaft bislang nur sehr wenig über den Boden und das Bodenleben erforschten konnte. Allgemein ist der Wunsch vorrangig, den Bezug zum Boden – den die Vorfahren hatten – unter Einbezug der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse wiederherzustellen und zu intensivieren.
Neben dem praktischen Teil, vor allem den Arbeiten während der Vegetationszeit, die spannende Einsichten über chemische, physiologische und biologische Einsichten bringen, wird der gesellschaftliche Kontext der Kursinhalte und das Teambuilding innerhalb der Teilnehmergruppe wertgeschätzt. So sind es die Bodentests sowie weitere Experimente, die die Teilnehmer faszinieren und deren Ergebnisse zu Diskussionen anregen. Der gemeinsame Austausch hat die Gruppe schnell zusammengebracht.
Und gerade weil in diesem Kurs Profis mit sehr unterschiedlichem Erfahrungshintergrund aufeinandertreffen, können wir nun festhalten: Auch wir selbst sind immer wieder angenehm überrascht über die positiven Rückmeldungen und darüber, welche Bereicherung und Motivation der Kurs für die Teilnehmer bringt.
Übrigens
Der Bodenpraktiker-Kurs wurde 2007 in Österreich entwickelt und ist seit 2014 auch in Deutschland mit über 5200 Praktikerinnen und Praktikern erfolgreich durchgeführt worden.
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