Antoine F. Goetschel
Die Rechte der Tiere neu bewerten
Antoine F. Goetschel ist ein Schweizer Rechtsanwalt und internationaler Berater für das Tier in Recht und Ethik. Er studierte an der rechts- und staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich und erwarb den Titel eines Rechtsanwalts. Nachdem er zwei wissenschaftliche Bücher über Tierrechte und Tierschutz geschrieben hatte, promovierte er in Jura mit einer Arbeit über Tierschutz und Grundrechte.
Während seiner Tätigkeit als Jurist stellte er sich die Frage, wie der Tierschutz angegangen werden kann, wenn es kein einheitliches Verhalten oder Denken in der Mehrheit der Bevölkerung gibt. Seinen Erkenntnissen zufolge nützt es nichts, mit dem moralischen Finger auf Lücken im System zu zeigen, wenn es vielleicht gar kein System gibt.
Als Konsequenz aus seinen Überlegungen gründete er die GAL - "Global Animal Law". Diese Vereinigung, der er als Präsident vorsteht, ist eine unabhängige und weltweit wegweisende Instanz für die Gesundheit und den Schutz von Tieren im Recht. Der Ansatz der GAL beinhaltet die Idee von "One Health" - "Eine Gesundheit" - für einen gesunden Planeten, auf dem gesunde Menschen und Tiere in Harmonie miteinander leben können. Die Gesundheit der Tiere wird als ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens verstanden.
Er hat sich in seiner Karriere mit Tierfragen im nationalen und internationalen Recht und in der ethischen Praxis befasst und arbeitet als Dozent am Rechtswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich. Seit dreißig Jahren setzt er sich für einen besseren Rechtsschutz für Mensch, Tier und Umwelt ein. Seine Ansichten sind in verschiedenen Büchern und Artikeln, meist in deutscher Sprache, erschienen. "Tiere klagen an" (S. Fischer/Scherz-Verlag, 2012) ist sein letztes bekanntes Werk.
In unserem Video-Interview erklärt Antoine, wie er und seine Organisation GAL das Leiden der Tiere verringern wollen, indem sie die internationale Gesetzgebung zu diesem Thema vergleichen. Neben vielen anderen Aspekten geht er auch auf den Boden ein, den wir mit Tieren teilen und der vielleicht sogar eine Brücke der Verständigung zwischen Mensch und Tier sein könnte. Und er schlägt einige Ideen vor, wie REGENERATE Tiere in das Konzept der ab 2021 geplanten Retreats einbeziehen kann.